In diesem Sinne verstehe auch ich den Begriff. Heilung meint Ganzwerdung und bedeutet daher die Integration aller Anteile des Selbst. Auch jener Anteile, die womöglich aus Angst oder Schmerz unterdrückt oder abgespalten wurden – Anteile, die sich „im Schatten“ befinden.
Ganzwerdung beinhaltet häufig auch die Erfahrung des Einklangs mit
„dem großen Ganzen“ und die Hingabe meines begrenzten „Ichs“ an einen
größeren Sinnzusammenhang. Auch die enge Verwandtschaft des Wortes „heilig“ weist auf diese spirituelle Dimension unserer Ganzheit und Ganzwerdung hin.
„Ganz“ kann ich letztlich nur werden, wenn ich wieder in Verbindung trete: Heilung bedeutet also konkret die Wiederherstellung von womöglich abgerissenen Verbindungen.
Dabei kann es sich um unterbrochene Verbindungen innerhalb unseres eigenen Energiesystems handeln:
Die Verbindung zu unseren Gefühlen, zu unserem Körper, zu unseren Gedanken, zu unserer Seelenkraft oder gar zu unserer Lebensenergie selbst.
Es kann eine unterbrochene Verbindung zu unserer „wahren Natur“ sein.
Es kann sich um unterbrochene Verbindungen zu uns nahe stehenden Menschen oder zu unserer
Herkunft handeln.
Die vielfach zu beobachtende, unterbrochene Verbindung zur Welt in der wir
leben hat meist ebenfalls einen großen Einfluss auf unser heil-sein: Damit meine ich die zivilisatorisch unterbrochene Verbindung zur Natur, zu den Tieren, zu den Elementen.
Ein zentrales Anliegen meiner Arbeit ist daher, Menschen darin zu unterstützen, wieder wahrhaftig in Verbindung zu treten: Mit sich selbst, mit ihren Beziehungspartnern, mit ihrer Umwelt.
Wie alles, so ist auch Heilung ein Prozess. Heilung bedeutet die fortwährende Integration und Ausbalancierung all unserer Anteile. Unser Bewusstsein ist dabei der Dreh-und Angelpunkt: Wir Menschen nehmen in unseren eigenen Heilungsprozessen eine aktive und gestaltende Rolle ein.
Heilung kommt nicht über uns.
Heilung „geschieht“ nicht einfach.
Wir sind diejenigen, die Kraft unseres Bewusstseins Heilung einladen und ermöglichen können.
Wir sind es, die aufgefordert sind JA zu sagen zur Gesamtheit unseres Seins
– auch zu den schmerzvollen und dunklen, unliebsamen und „bösen“ Anteilen.
Vielsagend finde ich in diesem Zusammenhang die Wortverwandtschaft im Englischen :
„whole“ = ganz und „hole“ = Loch.
Prozesse der Ganzwerdung gehen meist mit einem „Abstieg in unsere eigenen Abgründe“ einher.
Dieser Abstieg kann bisweilen beängstigend sein
und gelingt nur mit Unterstützung und Begleitung.
Diese kommt einerseits von außen (Freunde, Familie, Therapeutinnen, usw.).
Aber auch im Innern haben wir eine wichtige Quelle von Begleitung
in Form sog. „innerer Helfer“, Kraftgestalten, Krafttieren, u.a.
Den Kontakt zu diesen inneren Helfern stelle ich in meiner therapeutischen Arbeit im Einzel-,
aber auch in der Gruppenarbeit wie den Tommelreisen her.
Nina Kühnle
PROZESSBEGLEITUNG
Traumaheilung & Transformation
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